Brezeln selber machen - Wie vom Bäcker

Knusprige Laugenbrezeln sind ein echtes Highlight der deutschen Backkunst. Mit diesem traditionellen Rezept können Sie die beliebten Brezeln ganz einfach zu Hause nachbacken. Das Geheimnis liegt in der richtigen Teigführung und der traditionellen Laugenbad-Technik.

Portionen: 8 Brezeln
Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Gehzeit: 2 Stunden
Backzeit: 15 Minuten
Schwierigkeitsgrad: Mittel

Zutaten für den Teig

  • 500 g Weizenmehl (Type 550)
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 7 g Trockenhefe (oder 20 g frische Hefe)
  • 1 TL Zucker
  • 2 TL Salz
  • 50 g weiche Butter
  • 1 TL Malzextrakt (optional, für den Geschmack)

Zutaten für das Laugenbad

  • 1 Liter Wasser
  • 60 g Natronlauge (4%ig) ODER 60 g Natron + 1 EL Salz
  • Grobes Salz zum Bestreuen

Wichtiger Hinweis: Natronlauge ist ätzend! Tragen Sie Handschuhe und Schutzbrille. Verwenden Sie nur spezielle Lebensmittel-Natronlauge oder die Natron-Alternative.

Zubereitung des Teigs

  1. Die Hefe mit dem Zucker und 100 ml lauwarmem Wasser verrühren. 10 Minuten stehen lassen, bis sie schäumt.
  2. Das Mehl in eine große Schüssel sieben und eine Mulde in die Mitte drücken.
  3. Die Hefemischung in die Mulde geben.
  4. Das restliche Wasser, Salz, weiche Butter und Malzextrakt hinzufügen.
  5. Alles zu einem glatten Teig verkneten (etwa 10 Minuten mit der Hand oder 5 Minuten mit der Küchenmaschine).
  6. Der Teig sollte glatt, elastisch und nicht mehr klebrig sein.
  7. Den Teig in eine geölte Schüssel legen, abdecken und 1 Stunde gehen lassen.

Formen der Brezeln

  1. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche in 8 gleiche Stücke teilen.
  2. Jedes Stück zu einer etwa 60 cm langen Rolle formen.
  3. Die Rolle sollte in der Mitte dicker sein und zu den Enden hin dünner werden.
  4. Die Enden der Rolle überkreuzen und zur Mitte hin umschlagen.
  5. Leicht andrücken, damit die Brezel-Form hält.
  6. Die geformten Brezeln auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen.
  7. Mit einem Küchentuch abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.

Das Laugenbad

  1. Den Backofen auf 220°C (Umluft 200°C) vorheizen.
  2. Das Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen.
  3. Vorsicht: Natronlauge langsam ins kochende Wasser einrühren (nicht umgekehrt!).
  4. Alternativ: Natron und Salz ins kochende Wasser geben.
  5. Jede Brezel einzeln für 30 Sekunden in das Laugenbad tauchen.
  6. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen.
  7. Auf das Backblech legen und sofort mit grobem Salz bestreuen.

Backen der Brezeln

  1. Die Brezeln sofort nach dem Laugenbad in den vorgeheizten Ofen schieben.
  2. 12-15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
  3. Die Brezeln sollten eine schöne mahagonibraune Farbe haben.
  4. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
  5. Am besten noch warm servieren.

Profi-Tipps für perfekte Brezeln

Bäcker-Geheimnisse:

  • Teigkonsistenz: Der Teig sollte fest genug sein, um geformt zu werden, aber nicht zu trocken.
  • Gleichmäßige Dicke: Die Brezel-Arme sollten etwa bleistiftdick sein.
  • Laugenbad-Temperatur: Das Wasser sollte heiß, aber nicht mehr kochend sein.
  • Schnell arbeiten: Nach dem Laugenbad sofort backen für die beste Kruste.
  • Dampf im Ofen: Eine kleine Schale mit Wasser in den Ofen stellen für extra Kruste.
  • Aufbewahrung: Brezeln in einem Leinentuch aufbewahren, nicht in Plastik.

Variationen

Brezel-Varianten:

  • Sesambrezel: Zusätzlich mit Sesam bestreuen.
  • Mohnbrezel: Mit Mohn und Salz bestreuen.
  • Käsebrezel: Mit geriebenem Käse bestreuen.
  • Süße Brezel: Mit Hagelzucker statt Salz bestreuen.
  • Vollkorn-Brezel: 200g Weizenmehl durch Vollkornmehl ersetzen.

Serviervorschläge

Frische Brezeln schmecken am besten warm aus dem Ofen. Traditionell werden sie mit Butter und Schnittlauch serviert oder als Beilage zu Weißwurst und süßem Senf. Auch mit Frischkäse, Leberwurst oder einfach pur sind sie ein Genuss.

Zum Frühstück passen Brezeln hervorragend zu Marmelade, Honig oder Nutella. In Bayern gehören sie zu einem zünftigen Weißwurst-Frühstück mit süßem Senf und Bier.

Aufbewahrung und Aufbacken

Frische Brezeln halten sich am besten in einem Leinentuch eingewickelt etwa 2 Tage. Zum Aufbacken einfach kurz mit Wasser besprühen und bei 180°C für 3-4 Minuten in den Ofen geben.

Sie können die Brezeln auch einfrieren: Nach dem Abkühlen in Gefrierbeutel packen und bis zu 3 Monate aufbewahren. Zum Auftauen bei Raumtemperatur auftauen lassen und kurz aufbacken.

Geschichte der Brezel

Die Brezel hat eine lange Tradition in der deutschen Backkultur. Ursprünglich stammt sie aus dem Kloster, wo sie als Fastenspeise gebacken wurde. Die charakteristische Form soll betende Hände oder die Dreifaltigkeit symbolisieren.

Besonders in Bayern und Baden-Württemberg ist die Brezel ein wichtiger Bestandteil der Brotkultur. Jede Region hat ihre eigenen Varianten und Zubereitungsarten, aber die Grundzutaten und die Laugenbad-Technik sind überall gleich.

Heute ist die Brezel nicht nur in Deutschland beliebt, sondern hat auch international Fans gefunden. Sie ist ein Symbol für deutsche Backkunst und Gemütlichkeit.