Der Rheinische Sauerbraten ist eine besondere Variante des klassischen Sauerbratens und gilt als eines der Nationalgerichte des Rheinlands. Was ihn von anderen Sauerbraten unterscheidet, sind die Rosinen und der Lebkuchen in der Soße, die ihm seinen charakteristischen süß-sauren Geschmack verleihen.
Zutaten für die Marinade
- 750 ml Rotweinessig
- 750 ml Wasser
- 250 ml Rotwein
- 2 große Zwiebeln, in Ringe geschnitten
- 3 Möhren, in Scheiben
- 2 Stangen Sellerie, gewürfelt
- 6 Lorbeerblätter
- 12 Wacholderbeeren
- 2 TL Pfefferkörner
- 6 Gewürznelken
- 2 TL Koriandersamen
- 2 TL Salz
Zutaten für den Braten
- 2,5 kg Rinderbraten aus der Keule
- 3 EL Butterschmalz
- 3 EL Tomatenmark
- 3 EL Mehl
- 150 ml Rotwein
- 100 g Rosinen
- 100 g Lebkuchen (oder Printen)
- 2 EL Rübenkraut
- 2 EL Zucker
- Salz und Pfeffer
Zubereitung der Marinade
- Alle Zutaten für die Marinade in einem großen Topf vermischen.
- Die Marinade zum Kochen bringen und etwa 10 Minuten köcheln lassen.
- Vollständig abkühlen lassen.
- Den Rinderbraten in eine passende Schüssel legen.
- Die kalte Marinade über das Fleisch gießen, bis es komplett bedeckt ist.
- Abdecken und 3-4 Tage im Kühlschrank marinieren.
- Das Fleisch täglich wenden für gleichmäßige Marinierung.
Zubereitung des Rheinischen Sauerbratens
- Den Braten aus der Marinade nehmen und gründlich trocken tupfen.
- Die Marinade durch ein Sieb gießen, Gemüse und Flüssigkeit getrennt auffangen.
- Das Butterschmalz in einem großen Bräter erhitzen.
- Den Braten von allen Seiten kräftig anbraten, bis er rundum braun ist.
- Den Braten herausnehmen und das Gemüse aus der Marinade hinzufügen.
- Bei mittlerer Hitze etwa 8 Minuten anbraten.
- Das Tomatenmark unterrühren und 2 Minuten mitbraten.
- Mit Mehl bestäuben und unter ständigem Rühren 2 Minuten anbraten.
- Mit Rotwein ablöschen und die Marinade-Flüssigkeit hinzufügen.
- Den Braten wieder hineinlegen und zum Kochen bringen.
- Zugedeckt im Backofen bei 160°C etwa 2,5 Stunden schmoren.
- Nach der Hälfte der Zeit den Braten wenden.
Zubereitung der typisch rheinischen Soße
- Den garen Braten herausnehmen und warm stellen.
- Die Rosinen in die Bratensauce geben und 10 Minuten mitköcheln lassen.
- Den Lebkuchen fein reiben oder zerkrümeln.
- Die Soße durch ein Sieb passieren und wieder in den Topf geben.
- Den geriebenen Lebkuchen einrühren und weitere 10 Minuten köcheln lassen.
- Das Rübenkraut und den Zucker hinzufügen.
- Die Soße auf die gewünschte Konsistenz einkochen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Rosinen wieder hinzufügen.
Servierung
Den Rheinischen Sauerbraten in gleichmäßige Scheiben schneiden und mit der Rosinen-Lebkuchen-Soße anrichten. Traditionell wird er mit Rotkohl und Kartoffelklößen serviert. Die süß-saure Soße mit den Rosinen ist das Markenzeichen dieses besonderen Gerichts.
Rheinische Geheimnisse
Originalrezept-Tipps:
- Lebkuchen: Verwenden Sie rheinische Printen oder alten Lebkuchen - je härter, desto besser zum Reiben.
- Rosinen: Nehmen Sie große, saftige Rosinen und lassen Sie sie kurz in der Soße quellen.
- Rübenkraut: Echtes rheinisches Rübenkraut ist unerlässlich für den authentischen Geschmack.
- Säure-Balance: Der Geschmack sollte süß-sauer sein, nicht zu süß und nicht zu sauer.
- Geduld: Je länger die Marinierzeit, desto besser wird der Geschmack.
- Fleischqualität: Verwenden Sie Fleisch aus der Keule oder dem Bug mit etwas Fett.
Getränkeempfehlung
Zum Rheinischen Sauerbraten passt hervorragend ein kräftiger Rotwein aus dem Rheinland, zum Beispiel ein Spätburgunder oder ein Dornfelder. Auch ein rheinisches Bier harmoniert gut mit dem süß-sauren Geschmack des Gerichts.
Tradition und Geschichte
Der Rheinische Sauerbraten ist eng mit der Geschichte und Kultur des Rheinlands verbunden. Die Zugabe von Rosinen und Lebkuchen geht auf mittelalterliche Handelstraditionen zurück, als diese Zutaten als kostbare Gewürze galten. Im Rheinland wird der Sauerbraten traditionell an Sonn- und Feiertagen serviert und ist ein Symbol für Gemütlichkeit und Familientradition.
Jede rheinische Familie hat ihr eigenes Geheimrezept, das über Generationen weitergegeben wird. Die Kunst liegt in der perfekten Balance zwischen süß und sauer, die durch die Kombination von Rübenkraut, Rosinen und Lebkuchen erreicht wird.